Halo 4 – Forward Unto Dawn: Filmkritik
Der Plot
Im Jahr 2525 hat die Menschheit begonnen, fremde Planeten zu besiedeln. Doch Unruhen, die durch Militärunterstützung niedergeschlagen werden sollen, bedrohen den Frieden in der Galaxie. Thomas Lasky, ein junger Kadett der Corbulo Militärakademie der United Nations Space Command, und seine Kameraden werden während des Angriffs einer unbekannten Alienrasse vom Master Chief, einem geheimnisvollen Supersoldaten, gerettet und kämpfen fortan um ihr Leben und den Fortbestand der Menschheit.
Für Fans gemacht
„Halo 4 – Forward Unto Dawn“ erzählt die Vorgeschichte zum neuesten Teil der „Halo“-Videospielserie und schlägt damit eine Brücke, die im Spiel selbst gar nicht geklärt werden konnte. Man muss allerdings dazu sagen, dass der Plot wahrlich nur Fans ein Begriff sein wird und das ist „Forward Unto Dawn“ nun mal auch, ein Streifen für Kenner. Jeder der „Halo“ schon mal gespielt hat, wird sich im Film ziemlich schnell wohlfühlen. Insbesondere da sich die Vorlage sehr stark an das Spiel hält und nichts extra dazu gedichtet oder aufpoliert wurde. Beim zuschauen muss man sich aber immer wieder ins Gedächtnis führen, dass „Halo 4 – Forward Unto Dawn“ gerade mal ein Budget von 9 Mio. US-Dollar zur Verfügung hatte, weswegen hier Effekte im Überfluss nicht zu erwarten sind. Der Film hat besonders am Anfang mit dem Hauptcharakter Thomas Lasky, viele ruhige Momente und kommt erst ab der Hälfte in Fahrt bzw. lässt das gewohnte „Halo“-Feeling aufkommen. Spätestens wenn zum ersten mal der Master Chief auftaucht, ist die erste schleppende Phase des Films aber fast vergessen. Auch wenn ich sagen muss, dass unser Supersoldat schon etwas zu kurz kommt, aber sowas ist wohl auch dem Prequel-Format geschuldet.
Sehenswerte Technik mit Grenzen
Technisch wird aus dem Sci-Fi-Movie trotz der begrenzten Mittel das bestmögliche rausgeholt. In einigen Szenen kann sich das auf jedenfall sehen lassen, vor allem wenn der Master Chief sich gegen die Aliens behauptet und seine typischen Moves rauslässt, dann sieht das einfach nur cool aus. Die Special-Effects sind überraschenderweise sowieso die Stärkste Seite des Films. Ist aber auch kein Wunder, für die spektakulären Eindrücke war nämlich John Sullivan verantwortlich, welcher auch schon an „The Pacific“ beteiligt war. Außerdem stammen die Kostüme von Legacy Effects, dass Studio erschuf schon Kleidungsstücke für Blockbuster wie „Avatar“ und „The Hunger Games“, was man dem Film auch ansieht. Ebenso überzeugen kann der Score und die bekannten Sound-Effekte direkt vom Spiel. Entwickler 343 Industries hat sich während der Produktion Gott sei Dank nicht das Zepter völlig abnehmen lassen, zumindest sind viele Assets aus dem Spiel im Film zu erkennen.
Master Chief und seine Kinder
Abschließend noch ein paar Worte zum Cast und der schauspielerischen Leistung. Mit Stars kann „Halo 4 – Forward Unto Dawn“ freilich nicht auffahren, weshalb auch kaum bekannte Gesichter zu sehen sind. Am ehesten wird dem Zuschauer noch Anna Popplewell ein Begriff sein, welche vor allem durch „Die Chroniken von Narnia“ bekannt sein dürfte. Die Jungschauspieler geben sich zwar allesamt richtig Mühe, ihre Leistung bleibt aber dennoch auf Standard-Serienniveau. Insgesamt fällt die unbekannte Besetzung aber nicht negativ aus. Fans der Reihe warten sowieso vom Start weg auf den Master Chief, denn er und die zusammenführende Story sind schließlich der Hauptgrund um sich „Forward Unto Dawn“ anzuschauen.
Fazit und Wertung:
Videospiel-Verfilmungen scheitern oft an den hohen Erwartungen, welche Fans an sie haben. Auch „Halo 4 – Forward Unto Dawn“ macht hier keine Ausnahme. Ein großes Blockbuster-Epos mit aufwändig produzierten Szenen kann man von der Umsetzung einfach nicht erwarten. Der Streifen ist durch und durch ein Insider-Movie und sollte auch von solchen gesehen werden. In diesem Punkt macht der Film aber vieles Richtig. Er sieht verhältnismäßig gut aus, hält sich nah an der Vorlage und behandelt die Marke auch sehr respektvoll. Kurzum, der Streifen wird einen „Halo“-Fan mit Sicherheit Spaß machen und dafür ist dieses Projekt schließlich auch gemacht worden. Sci-Fi-Liebhaber aus anderen Gefilden werden jedoch mit den Schultern zucken und denen sei der Film auch nicht zu empfehlen. Für mich persönlich war „Halo 4 – Forward Unto Dawn“ absolut ordentlich, jetzt bleibt nur abzuwarten was Steven Spielberg und Ridley Scott mit dem Franchise als Serien-Format zaubern.
Genrewertung: 7 von 10
Gesamtwertung: 5 von 10