Assassin’s Creed Brotherhood – Review (Veraltete Testmethode)
In innerhalb von nur 3 Jahren hat sich die Marke „Assassin’s Creed“ zu Ubisofts Flaggschiff entwickelt. Mittlerweile können wir schon zum dritten mal Kämpfen, Klettern und Meucheln. Obwohl, einen wirklichen dritten Ableger gibt es noch gar nicht, vielmehr eine 2.5 Fortsetzung. Hier stellt sich natürlich die Frage „Update und reine Geldmache?“ oder doch ein „lohnenswerter Kauf?“ Diese Frage wird euch unsere Review beantworten.
Titel: Assassin’s Creed Botherhood
Plattform: PC, PlayStation 3, XBox 360
Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
Genre: Action-Adventure
USK/PEGI: Ab 16 / 18+
Spieler: Offline: 1 / Online: 8
Release: 17.03.2011
Offizielle Seite
Änderungen an den richtigen Stellen
„Was soll man an einem Spiel großartig ändern das ohnehin schon verdammt gut ist?“ Schwierig zu beantworten, insbesondere weil Assassin’s Creed 2 keine großen Mankos hatte. Deswegen ist Assassin’s Creed Brotherhood mehr als eine sinnvolle Erweiterung anzusehen, und nicht als vollkommen neues Spiel. Ein Gefühl von Abzocke seitens Ubisoft hat man trotzdem nicht, dafür ist AC Brotherhood einfach zu gut und umfangreich. Denn die Änderungen die Ubisoft umgesetzt hat, sind dezent aber alle durchwegs sinnvoll.
Menschlich und nicht künstlich
Das fängt schon bei der Grafik an. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, es reicht schon wenn es runder wird. Optisch macht nämlich auch Brotherhood wieder eine sehr gute Figur. Besonders das Lightning wirkt nun viel natürlicher und die Charaktere glänzen nicht mehr wie Schaufensterpuppen. Auch die Gebäude die wahnsinnig detailliert gestaltet wurden „allen voran Rom und das Kolosseum“ sehen sehr authentisch aus. Da ist es auch schon mal zu verschmerzen dass das Wasser und einige Texturen sich nicht immer auf höchstem Niveau befinden.
Umso eindrucksvoller sind dafür die vielen Ingame Sequenzen. Die Story wird mit dieser Präsentation zu keinem Zeitpunkt langweilig. Viele Szenen sind fast schon Cineastisch und haben eine richtig starke Dramaturgie. Wer sich die ganzen Filmchen aber nicht antun will, kann sie auch bequem überspringen, zu empfehlen ist das aber nicht, da euch sonst ein großer Teil der Atmosphäre verloren geht.
Du bist nicht allein
Wie der Name „Brotherhood“ ja schon erahnen lässt, seit ihr nun nicht mehr der einsame Held. Im Gegenteil, eine ganze Assassinen Gilde könnt ihr um euch aufbauen. Dieses neue Feature erweist sich im weiteren Verlauf als besonders innovativ und hilfreich. Ganze Attentate könnt ihr nun von euren Anhängern erledigen lassen und das sogar Weltweit,. Aber Vorsicht! habt ihr eine Gilde aufgebaut und wollt einen Assassinen nach Barcelona oder Wien schicken, so achtet genau auf die Erfolgsquote eures Schützlings. Ist die nämlich zu niedrig, so könnt ihr euch sicher sein das euer Meuchler nicht mehr lebend zurückkommt. Generell solltet ihr genau abwägen welchen Assassinen ihr wann und wo hinschickt. Vor einem schweren Attentat mit viel Bewachung ist es manchmal klüger seine Gilde komplett zusammen zu haben. Aber genau solche Überlegungen machen AC Brotherhood um ein vielfaches strategischer und umfangreicher als den zweiten Teil oder so manch andere Action-Adventure.
Für jeden gibt es was zu hören
Auf die Ohren gibt es natürlich auch wieder was. Von dramatisch bis hin zu cooler Actionreicher Musik ist alles vertreten. Die Musikuntermalung passt gut zur jeweiligen Situation und besonders in den Zwischensequenzen ist alles sehr atmosphärisch abgestimmt.
Auch die Synchronisierung hat Ubisoft wieder anständig hinbekommen. Ein italienischer Akzent bei Ezio in der deutschen Ausgabe fehlt aber immer noch. Da ist die Englische und Italienische Spracheausgabe etwas authentischer. Wer will kann aber sowohl die Untertitel als auch die Sprache der Charaktere einstellen wie man es gerne hätte.
Katz und Maus Spiel, aber wer ist wer?
Zum ersten mal in der Geschichte von Assassin’s Creed könnt ihr aber auch Online eure Attentat – Künste unter Beweis stellen. Zu Anfang wählt ihr einen aus 15 Assassinen aus. Von geschickt, bullig, fies oder hinterlistig, ist alles dabei. Es gibt zwar nur zwei Modi, die sind aber bei diesem neuen Prinzip völlig ausreichend. Gut, ganz neu ist das Spielprinzip nicht, im Grunde zockt ihr einen herkömmlichen Deathmatch-Modus. Eigentlicher Name „Gesucht“ und „Gesucht Erweitert“ ersteres beschränkt sich auf ein einziges Ziel auf der Karte was erledigt werden muss, wiederum will euch das Ziel selbstverständlich auch abmurksen. Die anderen Charaktere auf der Karte sind dabei nur NPC’s, euer Gegner bzw. ihr wisst dabei nicht wo das Ziel sich genau befindet. Nur ein Sichtradar auf der rechten Seite hilft euch wage zu bestimmen wo euer Ziel sein könnte. Früher oder später wird sich aber einer zu erkennen geben.
Der „Gesucht Erweitert“ Modus ist quasi ein „jeder gegen jeden“ Modus. Hier können bis zu 8 menschliche Mitspieler auf der Karte vertreten sein. Was sich im normalen „Gesucht“ Modus nur auf ein Ziel bezog, habt ihr in der erweiterten Variante gleich mehrere, zugleich auch mehrere Gegner. Ihr wisst also nicht ob ihr gerade verfolgt oder verfolgt werdet. Denn tötet ihr einen unschuldigen Zivilisten, fliegt eure Tarnung auf. Da einige NPC’s ident mit den menschlichen mitspielern aussehen, kann ein falsches Attentat schon mal passieren.
Der Multiplayer von AC Brotherhood ist nicht auf Schnelligkeit und Action aufgebaut. Sondern auf Geduld, Ausdauer und etwas Strategie. Kein typischer Online Part also, besonders weil eure Beobachtungsgabe und euer Köpfchen immer wieder gefragt sind. Zugegeben, schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, wenn man aber einmal drin ist, macht diese Art eines Multiplayers richtig Spaß.
Fazit
Wer dieses Game kauft, kommt nicht von dem Eindruck weg das es einfache Geldmache von Ubisoft sein könnte. Assassin’s Creed Brotherhood hat da aber viel zu entgegensetzen um dieses Gefühl schnell wieder verschwinden zu lassen. Wer den ersten und zweiten Teil gezockt hat, der muss einfach wissen wie die Geschichte weitergeht und Ezio seinen Finalen Abschluss findet. Mit der neuen Assassinen Gilde die einige gute strategische Elemente beinhaltet. Und dem gewöhnungsbedürftigen aber sehr interessanten Multiplayer – Modus, hat AC Brotherhood sinnvolle Ergänzungen erhalten. Vielleicht hätte die Grafik größere Änderungen haben können und auch der Multiplayer muss sich auf die Dauer noch Beweisen. Nichts desto trotz zeigt Assassin’s Creed Brotherhood gut warum die Marke eine der stärksten bei Ubisoft ist, zurecht, wie wir finden.